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Mexiko: 8 Abenteuer im Land der Maya

Mexiko.

Allein in Chichen Itza, dem Weltwunder der Maya: Das erlebt nicht jeder. Eine Hazienda mit Privat-Zugang macht's möglich.

Zwischen den Badeorten Cancún im Südosten und Huatulco im Südwesten von Mexiko kann man in faszinierende Welten eintauchen. Diese acht Abenteuer kann ich besonders empfehlen: 

1. Privatzugang zum Weltwunder der Maya

Morgens um acht sperrt das Weltwunder erst auf, und ich bin schon mittendrin. Während die Souvenirhändler erst ihre fahrenden Verkaufsstände aufbauen, tauche ich in die antike Welt der Maya ein - nahezu ohne Touristen. Möglich macht das ein Privateingang des Hazienda Chichen Resorts, das obendrein eine richtige Wohlfühl-Oase mit Spa und Maya-Massagen ist. 

 

Info: www.haciendachichen.com

2. Grabkammer, Regenwald und Leguane

Auch die beiden Maya-Stätten Palenque und Uxmal sollten Sie nicht auslassen! Auch wenn sie im Schatten von Chichen Itz stehen. Hier ist auch tagsüber viel weniger los, und die Ruinenstätten bieten wunderbare Ausblicke auf Dschungel und Regenwald. Außerdem kann man hier noch die Stufen hinaufklettern, was nur empfehlen! Im Gegensatz zu Chichen Itza kann man hier teilweise noch Pyramiden-Stufen der Pyramiden hinauf steigen, was in Chichen Itza längst verboten ist.

In Palenque können Sie sogar in eine Pyramide hinein gehen. Hier gibt's die Grabkammer einer Maya-Herrscherin zu besichtigen. Und im Museum neben der Ausgrabungsstätte sind die Nachbildung eines Grabmahls und Maya-Kunst ausgestellt. In Uxmal laufen unzählige Leguane frei herum, wenn sie nicht gerade faul in der Sonne liegen.

3. Die Panamahüte aus Mexiko

Ein uriges Dorf ist Bécal im mexikanischen Staat Campeche. Es nennt sich stolz Hauptstadt der Panamahüte, und das ist kein geografischer Irrtum. Denn kein einziger Panamahut wird in Panama hergestellt, die Hüte stammen meist aus Ecuador und eben aus Bécal. Den Namen haben die Hüte nur von den Amerikanern, weil sie über Panama exportiert und daher den Stempel aus Panama trugen.

Ich habe den Sombreromacher Elios besucht, der mir zeigt, wie die Hüte produziert werden: Unter widrigen Umständen, in einer feuchten Höhle, schneidet er aus den Agavenblättern feine Fäden, die später vier bis fünf Stunden über einem Ofen getrocknet und dann in der Sonne gebleicht werden. Danach steigt Elios mit den Fäden wieder in die Höhle, um die Sombreros und Panamahüte zu flechten. "Hier herunten hat es 80 Prozent Luftfeuchtigkeit", sagt der Hutmacher. "Die brauchen wir für die Elastizität der Fäden." Je nachdem wie fein die Fäden sind, desto höher sind Qualität und Preis. Umgerechnet verlangt Elios zwischen 17 und 177 € pro Hut, für einen Sombrero bester Qualität arbeitet er einen Monat lang, ein billiger Hut ist in eineinhalb Tagen fertig.

 

Adresse: Bécal, Calle 32/ zwischen Calle 35 und Calle 37, eMail: iventas.lolha@gmail.com

4. Kirchenfest mit Jesus, Fred Feuerstein und Simpsons

Ein abgefahrenes katholisches Kirchenfest habe ich am 22. September in San Cristóbal de Las Casas erlebt: Nach der Messe ziehen die Einheimischen mit riesigen Reifröcken kostümiert und maskiert durch die Straßen, ihre Pritschenwagen sind nach Themen geschmückt: Maria und Jesus spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle wie Märchenprinzessinnen, Fred Feuerstein und - die Simpsons! Sogar Babys werden kostümiert. Süße Kinder und hübsche Mädchen werfen Zuckerln unters Volk. "Heute feiern sie hier das Fest Jungfrau der Barmherzigkeit", erläutert mein Guide, die Kunsthistorikerin Silvia M. Pérez Ramírez. "So sollen vor dem Herbstbeginn die bösen Geister vertrieben werden." Katholizismus und alte Kulte feiern hier ein skurriles Miteinander.

5. Die Power-Frau im Macho-Dorf der Blumenzüchter

Mein Sonntagsausflug von San Cristóbal de Las Casas in die umliegenden Berge hat sich gelohnt: In das 2400 Meter hoch gelegene Dorf Zinacatan verirren sich nur wenige Touristen, und die müssen am Eingang der Stadt ein paar Pesos Eintritt zahlen. Ich bin an diesem Sonntag der einzige Fremde. Sonst sind auf dem Platz vor der Kirche nur Männer und Frauen in ihren Trachten unterwegs. "Die tragen sie tagtäglich", erzählt Silvia. Das Dorf lebt von der Gerberas-Zucht, die Gewächshäuser sieht man schon von weitem. Die Blumen werden weltweit verschickt. Und es ist ein Dorf der Machos. Kinder werden mit 14 verheiratet.

Antonia managt Familie und die Weberei ihrer Eltern
Antonia managt Familie und die Weberei ihrer Eltern

Zur Sonntagsmesse kommen sie alle, Männer und Frauen streng getrennt. Die Kirche ist bis auf den letzten Platz gesteckt voll, viele bleiben gleich draußen, tratschen und besuchen den Markt daneben - wo es Kleidung, Imbisse, allerlei für den täglichen Bedarf und CD's mit mexikanischer Volksmusik gibt. Der Musikhändler beschallt mit seiner Anlage den ganzen Platz.

Silvia bringt mich ins Haus der hübschen Antonia. Unter einfachsten Bedingungen managt die 34-jährige mit ihren zwei Brüdern und drei Schwestern die Weberei ihrer Eltern. Auf traditionelle Weise werden hier die Trachten der Einheimischen produziert, aber auch schöne Teppiche und andere Textilien. In der Lehmküche bäckt ihre Schwester frisch gemachte Tortillas - die Maispalatschinken, die man überall in Mexiko bekommt, aber selten so geschmackvoll. Netten Gästen schenkt Antonia selbst gebrannten "Posch" aus - Maisschnaps. Brennt schön!

 

 

Adresse: Zinacatan, Chiapas, Calle Nino Perdido 10, eMail: artesania-tonik@live.com.mx

6. Privat-Konzert in der Marimba-Manufaktur

In Chiapa de Corzo bewundere ich auf dem Hauptplatz einen Brunnen in Form einer riesigen spanischen Königskrone aus dem 17. Jahrhundert, ehe mich aus einer Seitengasse Musik empfängt. Carlos und seine Kollegen der Marimba-Manufaktur unterbrechen ihre Arbeit, um mir ein Privatkonzert zu bieten. Dafür haben sie sogar Keyboard, Verstärkeranlage aufgebaut und verwöhnen mich nun mit mexikanischer Folkoremusik, aber auch mit Beatles-Klängen. Tolle Atmosphäre, mexikanisches Temperament, im Hintergrund fließt der Grijalva Fluss, in dem Krokodile leben. Eine Woche arbeiten die Musiker an einer Marimba - Hauptmaterial ist Ceiba, das Holz der Mayas.

 

Adresse: Av. De la Independencia 36, eMail: cnandyapa@yahoo.com

7. Mini-Hummer aus dem Stausee

Eine unscheinbare Raststation auf der Fahrt nach Oaxaca entpuppt sich als wahre Oase für Gourmets. Die 29-jährige Mexikanerin Isis Martinez hat unweit des imposanten Benito-Juarez-Stausees das "Restaurante del Camino" ihrer Eltern zu einem Öko-Paradies umgekrempelt - mit einem wunderbar idyllischen Garten. In Paris, San Francisco und in Spanien hat sie sich weiter gebildet und serviert jetzt mit ihrem Team herrlichste Spezialitäten aus der Region. Ein besonderer Leckerbissen ist der Mini-Hummer aus dem Stausee, aber auch der Moharra-Fisch, der nur in dem See lebt. Köstlich auch ihre Variation des ursprünglich aus Peru stammenden Gerichts Ceviche - marinierter roher weißer Fisch.

 

Adresse: Jalapa del Marqués, Carretera Cristobal Colón km. 223, eMail: isis.mtz.mtz@gmail.com

8. Krokodile streicheln in der Mangrovenlagune

Das hat man nicht alle Tage: ein ausgewachsenes Krokodil vor den Füßen. Ein solches aufregendes Abenteuer habe ich etwa 65 Kilometer südwestlich von Huatulco im Naturreservat La Ventanilla erlebt. Guide Sergio führt mich mit einem Ruderboot durch die Lagune, und schon taucht das erste Krokodil vor mir auf. Es lässt sich von uns nicht beirren und geht gemächlich an Land. Sergio und ich machen es ihm nach. Mit Sicherheitsabstand. Vorsichtig nähern wir uns dem Ehrfurcht gebietenden Tier. "Dem Maul nicht zu nahe kommen, dann kann nichts passieren", grinst Sergio. Er muss es wissen. "Du kannst es hier am Schwanz auch streicheln." Die Mutprobe halte ich aber sehr kurz. Auf der kleinen Laguneninsel leben auch harmlosere Zeitgenossen: Die Leguane sind Pflanzenfresser. Ein Ausflug mit Nervenkitzel!

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Ich bin freier Reise- und Videojournalist mit Leib und Seele und Marketing-Experte für Tourismus. Ich war 23 Jahre lang Reise-Redakteur bei der österreichischen Tageszeitung KURIER und produziere seit 2015  Video-Reportagen mit vielen Insider-Tipps auf eigenen Kanälen.

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