hOCHsteiermark
Die BergZeitReise ist ein Weitwanderweg durch die gesamte Erlebnisregion Hochsteiermark zwischen Semmering, Hochschwab und Rennfeld: Vor den Toren Wiens warten abwechslungsreiche Landschaften, genussvolle Bergerlebnisse und eine Zeitreise in die Anfänge des Berg- und Wintertourismus auf Naturfans - vom konditionierten Bergfex bis zum gemütlichen Genusswanderer. Ich habe drei wunderbare Touren ausprobiert.
Wanderführer
BergZeitReise in 15 Etappen sowie 15 Tagestouren-Tipps
Ein wertvoller Begleiter für den Wanderurlaub in der Hochsteiermark ist der Wanderführer „Wandern in der Hochsteiermark” des Kindberger Bergführers, Autors und Touristikers Andreas Steininger. Das Buch beinhaltet nicht nur die genauen Routenbeschreibungen aller 15 Etappen mit Gehzeiten, Schwierigkeitsgrad, Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke, sondern erzählt auch spannende historische Zeitreise-Details zu jeder Tour.
Außerdem: 15 erlebnisreiche Tagestouren in der Hochsteiermark. Egal, ob Sie die BergZeitReise gezielt in einzelnen Etappen gehen möchten, oder sich einzelne Wandertouren heraus picken - das Buch hilft bei der Planung und Vorbereitung Ihrer Wandertage.
Erschienen im Kral-Verlag, erhältlich auch bei der Erlebnisregion Hochsteiermark, www.hochsteiermark.at
Online-Infos auf www.bergzeitreise.at
Etappe Nr. 7
Anspruchsvolle Tour auf die Schneealm
Die etwa sechsstündige Wanderung von Neuberg an der Mürz auf die Schneealm hat's in sich: Beim Aufstieg gilt es 1.365 Höhenmeter zu überwinden. Dafür genießen wir auf dieser Tour wunderbare Ausblicke, eine vielfältige Vegetation und begegnen sogar einer Gams.
Ich bin in sicherer Begleitung mit dem erfahrenen Bergretter Hannes Nothnagl unterwegs. Wir starten beim Biobauernhof Michlbauer in Neuberg an der Mürz, am Fuße der Schneealm. Durch den Karlgraben geht's steil bergauf durch angenehm-kühlen dichten Wald auf das Almplateau mit Ausblicken auf bizarre Felsen und einer bunten Almblumenpracht mit Enzian, der Orchideen-Art Knabenkraut und vielen anderen Gewächsen.
Schließlich erreichen wir den 1.903 Meter Hohen Windberg mit dem Gipfelkreuz und einem fantastischen Rundumblick auf nahezu die gesamte Hochsteiermark. Später stärken wir uns in der Michlbauer Schutzhütte mit köstlichen hausgemachten Mehlspeisen - und nehmen Kurs auf das Schneealpenhaus - eine der ältesten Berghütten der Steiermark, ehe es für uns zurück nach Neuberg geht.
Unterkunft-Tipp
Bilder: Biobauernhof Michlbauer, Traveltv.at
Michlbauer: Urlaub am Bauernhof vom Feinsten
Der Biobauernhof Michlbauer liegt nicht nur idyllisch und für Schneealm-Wanderer strategisch ausgesprochen günstig, er bietet auch nahezu luxuriöse Urlaub-am-Bauernhof-Genüsse: Top-ausgestattete Ferienwohnungen, Badezimmer mit Whirlpool, einen Badeteich, köstliche regionale Produkte und selbstgemachte Frühstücks-Schmankerln aus eigener Landwirtschaft sowie - zahlreiches Gewusel an großen und kleinen Bauernhof-Tieren, was nicht nur die ganz jungen Gäste erfreut. Für die Kinder ist es eine besondere Gaudi, das Frühstücksei extra frisch aus dem Hühnerstall zu holen.
Info: www.michlbauer-holzer.at
Etappe Nr. 13
Genussvoll Wandern mit Waldbaden und Riesen-Pilzen
Ein gemütlicher Kontrast zur anspruchsvollen Alpin-Tour zur Schneealm ist die BergZeitReise Etappe Nr. 13, die sich auch „Sanftes Wandern in den Mürztaler Bergen” nennt. Ich starte beim Schwammerlwirt in Kindberg und treffe dort die Waldbaden-Trainerin Michaela Doppelhofer. Wir wandern vorbei an saftig-grünen Wiesen und vor allem durch dichte Wälder. Die würzige Waldluft tut schon beim Wandern gut, aber Michaela möchte mir zeigen, dass sich der Wohlfühl- und Gesundheits-Effekt des Waldes mit entsprechenden Übungen noch verstärken lassen.
Sie lädt mich zum schnuppern in ihre Waldbaden-Gruppe ein - und bringt mich zum absoluten Entspannen. Wir liegen auf einer Matte, schauen zu den Baumwipfeln auf in den Himmel, atmen langsam und tief ein und aus. Die nächste Übung wird ein kleiner Nervenkitzel: Michaela bindet ein Seil zwischen zwei Bäume und lädt uns ein, die Schuhe auszuziehen und die Augen zu schließen. So geleitet sie uns barfuß durch ein kleines Stück Wald. Sehr spannend, den Wald nur über die Nase, die Geräusche und die Fußsohlen wahrzunehmen.
Nach dem Waldbaden wandern wir zurück zum Schwammerlwirt. Hans Teubenbacher nimmt sich Zeit für mich und seine Leidenschaft, das Schwammerlsuchen - und entdeckt mit mir riesige Pilze, die ich mich alleine nie getraut hätte, auch nur anzugreifen. „Schau dir diesen riesigen Parasol an! Was für ein Gerät!” Später gibt's den Riesen paniert zum Verkosten.
Die BergZeitReise-Etappe Nummer 13 führt auch zu einem der bekanntesten Haubenlokale der Hochsteiermark, dem Steirereck am Pogusch.
Ich mache aber einen Abstecher in die Stadt Kindberg, wo mir Bürgermeister Christian Sander stolz das Wahrzeichen seiner Stadt zeigt: den Zunftbaum. Wie hoch dieser ist, sehen Sie im Video.
Hoch über Kindberg liegt auf dem Georgiberg die ehemalige Georgibergkirche. Heute wird das Gotteshaus als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt, wie mir der Energetic Art Künstler Stefan Kohlhofer im Video-Interview erzählt. Viele erleben diesen Ort als mystischen Kraftplatz, beschaulich ist der Georgiberg allemal und daher unbedingt einen Abstecher wert.
Info: www.georgiberg.at
Insider-Tipp
Schwammerl-Seminare: Nur die Guten ins Körbchen!
Zwei Mal im Jahr - an einem Tag im Juli und im Oktober organisiert Schwammerlwirt Hans ein Schwammerl-Seminar mit einem Experten. Zuerst wird an Hand von Bildern und Videos die Theorie vermittelt, um genießbare von giftigen Pilzen zu unterscheiden. Dann geht's in den Wald zum Schwammerl suchen, ehe die Beute in der Küche zubereitet wird. Egal ob Anfänger oder Schwammerl-Experte - das oberste Prinzip lautet: Wenn man sich bei einem Pilz nicht hundertprozentig sicher ist, sollte er keineswegs gepflückt werden oder vor dem Verzehr zumindewst von Profis begutachtet werden.Info und Anmeldung: www.schwammerlwirt-poelzl.at
Reisen im Kochtopf
Fedlkoch: Ein typisches Alm-Dessert aus der Haubenküche
Haubenkoch Heinz Reitbauer führt mit dem Steirereck am Pogusch eines der renommiertesten Haubenlokale der gesamten Steiermark. Mit ihm unternehmen wir eine „Reise im Kochtopf” auf eine hochsteirische Alm, wo einst das Fedlkoch entstand, um Rahm geschmackvoll zu konservieren, heute noch ein beliebtes Dessert.
Extratour
Zum Turnauer Hochanger auf den Spuren eines Erzherzogs
Eine dritte Wanderung führt mich auf den Spuren des berühmten steirischen Erzherzogs Johann zum Turnauer Hochanger-Gipfel. Ausgangspunkt ist der Seeberghof in Seewiesen mit herrlichem Blick auf den Hochschwab, dem Aushängeschild der Hochsteiermark und Wasserberg der Wiener, von dem die Großstädter über die Wiener Hochquellwasserleitung ihr Leitungswasser in bester Trink-Qualität beziehen.
Regina Gottwald, Gastgeberin des Seeberghofs, zeigt mir einen ihrer Lieblingswanderwege, der vorbei an der St. Leonhard Kirche, wo die Nachkommen des Erzherzog Johann begraben sind. „Erzherzog Johann ist als einer der ersten prominenten Wanderer von Seewiesen aus auf den Hochschwab gewandert", erzählt Regina. Eine sehr anspruchsvolle, achtstündige hochalpine Wanderung übrigens, für die es Übung und Ausdauer braucht (Etappe 3 der BergZeitReise).
Das überlasse ich dann doch lieber den geübteren Bergfexen und begebe mich mit Regina und ihrer Hündin Mimi auf eine gemütliche Almwanderung vorbei an einem idyllischen See, Bächen, Wald uns Wiesen bis zur Göriacher Alm. Almwirt Herwig kredenzt uns eine g'schmackige Brett'l-Jausen, ehe ich doch noch einen „Gipfelsturm” wage - auf den Hochanger. Der Weg dorthin geht auch ziemlich bergauf, führt aber über angenehm weichen Almboden. Beim Gipfelkreuz werden wir mit einem herzerwärmenden Rundumblick belohnt, ehe es zurück ins Tal zum Seeberghof geht.
Unterkunft-Tipp
Wohnen und Genießen mit Blick auf den Hochschwab
Regina Gottwald ist die gute Seele des Seeberghofs in Seewiesen, und die begeistert die Gäste mit viel Liebe zum Detail. Gemütliche Zimmer, aber vor allem auch das liebevoll zubereitete Frühstück und Abendessen erfreut die Wanderer, die die perfekte Lage direkt an der Etappe 3 der BergZeitReise zu schätzen wissen.Info: www.seeberghof.at
ANGEBOT
BergZeitReise-Package
Der Alpengasthof Bodenbauer offeriert ein Special für ambitionierte Wanderer mit geführter Bergtour zum Schiestlhaus auf dem Hochschwab: Im Preis ab 597 € sind inkludiert: 3 Tage/2 Nächte mit Nächtigungen beim Bodenbauer und im Schiestlhaus mit Frühstück, Abendessen, zwei Almjausen, zwei geführten Wanderungen (jeweils ca. 5 Stunden Gehzeit), Hochsteiermark-Stirnband, Trinkflasche.
Info & Buchung: Tel. +43 3861/ 8130, www.der-bodenbauer.at
INFO
Noch mehr Tipps und Infos zu Natur, Kultur und Kulinarik sowie Urlaubsangebote auf www.hochsteiermark.at
Kommentar schreiben