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Aserbaidschan: 14 Gründe, warum Sie dieses Land 2024 bereisen sollten

Aserbaidschan.

Das Land zwischen Kaspischen Meer und Kaukasusgebirge ist ungefähr so groß wie Österreich, und ist ein unglaubliches faszinierendes Reiseland mit einem Mix aus ganz unterschiedlichen Kulturen und einem Lebensgefühl, das sich einerseits sehr am Westen orientiert, andererseits aber seine orientalischen Spuren als historisch wichtiges Zentrum an der Seidenstraße nicht verleugnet. 

Genau das macht Aserbaidschan so besonders.  Ich durfte das Land kürzlich eine Woche lang bereisen und habe zahlreiche Highlights besucht.

Einige sind in Tagesausflügen ab der Hauptstadt Baku bequem zu erreichen. Wer die Vielfalt des Landes aber näher erfassen will und auf einige absolute Höhepunkte nicht verzichten will, der sollte auch in Richtung Nordwesten aufbrechen und sich dem Kaukasusgebirge nähern.

 

Hier nenne ich 14 Gründe, warum Sie Aserbaidschan bald bereisen sollten:

 

Auftakt in Baku, der modernen Hauptstadt mit vielen Gesichtern

1. Moderne City mit westlichem und orientalischem Flair

Die Hauptstadt von Aserbaidschan, Baku, ist an sich schon eine Reise wert. Ihr modernes Wahrzeichen, die Flame Towers, sind schon von weithin sichtbar, das sind aber bei weitem nicht die einzigen Aushängeschilder moderner Architektur Als Kontrast dazu lohnt sich ein Besuch in der restaurierten Altstadt - mit zahlreichen Bauwerken, die an die Zeit der Händler entlang der Seidenstraße erinnern: Stadtmauer, Freitagsmoschee, Karawansereien, der Schirvansha-Palast und der Jungfrauenturm, das traditionelle Wahrzeichen der Stadt. Den besten Ausblick auf das vielgesichtige Baku hat man vom Dagüstü-Park aus, der bequem mit einer Standseilbahn zu erreichen ist. Den besten 360-Grad-Rundumblick auf das nächtlich-glitzernde Baku habe ich vom Fernsehturm aus genossen - samt hervorragenden aserbaidschanischen Spezialitäten, die im Restaurant im 27. Stock des 310 Meter hohen Turms kredenzt werden. Das Restaurant dreht sich um die Achse des Turms. Ein romantisches Erlebnis!

 

2. Altstadt und das Ausgehviertel Fontänenplatz

Durch die Altstadt kann man locker einen ganzen Tag lang flanieren, denn es gibt viel zu entdecken und beobachten. Moderne Cafés mischen sich mit traditionellen Restaurants, Souvenirläden mit den Werkstätten origineller Künstler.  Gleich bei der Altstadt gilt der Fontänenplatz als Hotspot für ein buntes Nachtleben, und in der Fußgängerzone rund um die  Nizami Street findet man internationale und lokale Läden für jeden Shopping-Geschmack.

 

3. Moderne Museen - vom Teppichmuseum bis zum Heydar AliyevCenter

Zwei Museen außerhalb der Altstadt möchte ich Ihnen besonders ans Herz legen: Das Teppichmuseum und das Heydar Aliyev Center. Ersteres hat die Form eines riesigen aufgerollten Teppichs und ist das Werk des österreichischen Architekturbüros Hoffmann-Janz. Es beherbergt eine spannende Ausstellung über die Geschichte der Teppichherstellung in Aserbaidschadschan - und zeigt besonders wertvolle Exemplare. Ein Meisterstück aus feinster Seide hat das Museum übrigens über ein Auktionshaus in Österreich erstanden.

Das Heydar Aliyev Center wurde von der bekannten irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid entworfen und stellt eine riesige kaspische Meereswelle dar. Der Platz davor ist ein richtiger „instagramable place” - mit „I love Baku” Selfie-Hotspot für Deine Social Media Grüße.

Das Heydar Aliyev Center beherbergt gleich mehrere Museen  -  und zeigt etwa die Geschichte Aserbaidschans, Oldtimer, Musikinstrumente, Trachten und Puppen.

 

4. Spazieren am Kaspischen Meer

An einem Meer, das eigentlich der größte See der Erde ist, gehen wir Binnenland-Bewohner auch nicht alle Tage spazieren. Der Baku Boulevard unweit des Teppichmuseums ist eine einladende Promenade mit modernen Gebäude. Hier kann man auch in einem Riesenrad Runden drehen und die Aussicht genießen.

 

5. Shoppen: Kaviar, Safran und Teppiche

In den Basaren in der Nähe des Heydar Aliyev Centers  erleben wir den spannenden Mix aus westlicher und östlicher Kultur noch einmal sehr eindrucksvoll - beim Spazieren durch die Basare. Der Quizil Basar ist ein moderner Luxus-Shoppingtempel im orientalischen Stil. Hier kann man wertvollen Schmuck, edle Teppiche, Kunsthandwerk erstehen, aber auch das wertvollste Gewürz der Welt: Safran. Das Familienunternehmen Azsafron  verkauft nicht nur Safran in höchster Qualität, sondern produziert damit auch Tee, Honig und Kosmetikprodukte.

Im Lebensmittel-Basar daneben herrscht reges Alltagsleben. Liebevoll gestapeltes Obst wird hier ebenso feilgeboten wie etwa Gewürze, Fisch und auch echter Kaviar vom Stör aus dem kaspischem Meer.

Insider-tipp

„Faust” für die Lupe im einzigen Museum für Mini-Bücher der Welt

In einem kleinen Gebäude in der Altstadt von Baku befindet sich das einzige Museum für Miniaturbücher der Welt. Seit mehr als 20 Jahren sammellt Zareifa Salahova Mini-Bücher, die man teils nur mit der Lupe lesen kann. Mehrf alös 6500 Bücher aus 64 Ländern hat sie inzwischen gesammelt, und ihre Leidenschaft hat ihr auch einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde beschert. Meistens ist Frau Salahova auch im Museum anzutreffen. Sie spricht zwar kein Englisch, hat aber eine englischsprachige Broschüre herausgegeben, die sie gerne gegen ein paar Manat verkauft. Auch deutschsprachige Miniaturbücher finden sich darunter - KInderbücher ebenso wie Goethes "Faust". 
Info auf Englisch: https://minibooks.az/en/
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Rund um Baku: Feuer, Schlammvulkane, Steinzeit-Zeichnungen

6. Der Feuerberg Yanardag

Hier brennt ein Berg! Und zwar rund um die Uhr. Das Naturphänomen ist eine chemische Reaktion aus natürlichem Erdgas und Sauerstoff. Die Flammen lodern bis zu drei Meter hoch, und man kann dieses Naturschauspiel auf einer Zuschauertribüne aus sicherer Entfernung beobachten. Wir haben uns näher herangewagt. Im Video sehen Sie dieses feurige Erlebnis.

 

7. Der Feuertempel der Zarathustrier

Flammen lodern auch in der restaurierten Tempelanlage Ateschagh. Ab dem 17. Jahrhundert wurde hier das Feuer verehrt - von Anhängern des Religionsgründers Zarathustra. In den Räumen der ehemaligen Karawanserei geben Video-Animationen Einblicke in die Geschichte dieses mystischen Ortes.

 

8. Sensationelle Felsen-Zeichnungen in der Weltkulturerbestätte Qobustan

Für mich persönlich sind die Felsen von Qobustan eines der ganz großen Highlights meiner Aserbaidschan-Reise: Schon die bizarren Steinformationen über der weitläufigen Steppenlandschaft hat mich fasziniert. Als dann auch noch Felsenzeichnungen aus der Steinzeit zu sehen sind, werde ich sprachlos. Unglaublich beeindruckend diese UNESCO-Weltkulturerbestätte.

 

9. Schlammvulkane 

Unweit von Qobustan darf ich noch ein beeindruckendes Naturphänomen erleben: Schlammvulkane. Aufgrund von geologischen Faltungsprozessen und des natürlichen Erdgasvorkommens brodelt und blubbert hier die Erde. Ein spannendes Erlebnis!

Insider-tipp

Luxushotel am Stillen See

Das idyllischeste Hotel meiner Reise habe ich in Shamakhy entdeckt, direkt an einem künstlich errichteten See, der sich Silent Lake nennt. Tatsächlich ist hier sehr still, und das 5*-Hotel Sakit Gol (Silent Lake Hotel) ist eine äußerst gediegene Unterkunft - mit  großzügig ausgestatteten Zimmern (samt Küche), Wellnessbereich, einem guten und gemütlichen Restaurant und zahlreichen Aktivitäten am und im Wasser. Auch als feine Adresse zum Durchschnaufen während einer Rundreise sehr zu empfehlen.
Info: https://sakit-gol-hotel-silent-lake-hotel-samaxi.hotel-mix.de/
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Spannende Tage am Fuße des Kaukasus-Gebirges

10. Der Palast von Sheki

Der prächtige Khan-Palast von Sheki ist der zweiter ganz große Sightseeing-Favorit meiner Aserbaidschan-Reise. Der von einer mächtigen Stadtmauer umgebene Palast war einst Sommerresidenz der Khane (feudale Herrscher im Mittelalter) und ist ein einziger Farbenrausch aus orientalischen Ornamenten und Symbolen, Tiermalereien, Darstellung von Kampfszenen und bunten Fenstern aus Murano-Glas.

 

11. Kulturen verschiedener Völker: Kaukasische Albaner, Bergdorf der Taten

In der Nähe von Sheki sollten Sie sich auch unbedingt auf die Spuren uralter Völker begeben, die in vielen Orten Aserbaidschans oft heute noch harmonisch zusammen leben.  Im Bergdorf Lahij zum Beispiel leben hauptsächlich Taten, die neben Aserbaidschanisch noch ihre eigene Sprache sprechen: tatisch. Der beschauliche und ursprünglich gebliebene Ort ist auch ein gutes Pflaster, authentische Mitbringsel zu erstehen. Denn hier leben und arbeiten noch viele Kunsthandwerker.

 

12. Ganja - die Multikultistadt im Westen

Auch die zweitgrößte Stadt des Landes sollten Sie besucht haben. Eine lebendige Metropole mit einem Mix aus aserbaidschanischer, russischer und orientalischer Architektur. Aus der Sowjet-Zeit stammt zum Beispiel der riesige Zentralplatz mit dem Rathaus. Orientalisch sind die Schah-Abbas-Moschee, der Hamam und eine Karawanserei. Modernes westliches Lebensgefühl versprühen renovierte Bürgerhäuser und trendige Cafés in der Fußgängerzone. Außerdem ist Ganja stolz auf einen der berühmtesten Bürger des Landes: Der Nationaldichter Nizami wurde um 1141 in Ganja geboren. Heute kann man außerhalb der Stadt sein Grabmal besuchen, und am Rand der Stadtautobahn erinnern Monumente in Form von riesigen Buchseiten an ihn.

 

13. Spuren deutscher Siedler

Eine spannende Reise in die Geschichte deutscher Siedler aus dem Schwabenland können Sie in Goygol, dem ehemaligen Helenendorf, unternehmen. 1819 gründeten hier 127 schwäbische Auswanderer-Familien die Stadt. Der letzte Deutsche, Viktor Klein, ist hier 2007 verstorben. Ich empfehle, unbedingt sein Wohnhaus zu besuchen. Alles ist dort so geblieben, wie er bis zuletzt gelebt hat. Sein Hut, sein Klavier, die Erinnerungsfotos... man möchte meinen, Herr Klein kommt jeden Moment wieder zur Türe herein.

 

14. Weine und köstliches Essen

Ein guter Grund, nach Aserbaidschan zu reisen, ist natürlich auch die Kulinarik: Zum einen befindet sich in Goygol einer der ältesten und größten Weinbaubetriebe des Landes. Hier verkosteten wir edle Tropfen von Trauben, die nur in Aserbaidschan angebaut werden, aber auch Rebsorten, die wir auch in Europa kennen, werden  hier gekeltert. Zum anderen warten unzählige Top-Restaurants im ganzen Land mit feinster traditioneller Küche auf. Rind oder Huhn stehen ebenso auf dem Speiseplan wie mit Lamm gefüllte Weinblätter, Reis mit Safran, gedörrte Marillen, wunderbar marinierte Auberginen oder rote Rüben. Plov heißt das Nationalgericht aus Reis mit Huhn, Fisch oder getrockneten Früchten.

Auch Fisch aus dem kaspischen Meer sollte man unbedingt probiert haben. 

 

Kurzum: Aserbaidschan ist ein Land zum immer wieder kommen. 

Insider-Tipp

Top-Weine im ältesten Weinkeller von Aserbaidschan

In Goygol, der ehemaligen deutschen Siedlung Helenendorf, befindet sich die älteste Weinkellerei Aserbaidschans. Das Weingut Xan geht auf eine Gründung von Schwaben im Jahr 1860 zurück. Heute werden hier mit modernsten Methoden aserbaidschanische Traubensorten ebenso gekeltert wie auch in Europa bekannte Weinsorten. Auch Schaumweine nach der Champagner-Methode werden produziert. Eine Weinverkostung in den reastaurierten alten Kellergewölben ist ein sehr bekömmliches Erlebnis.
Info:  www.xan.az
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INFO

Baku-Direktflüge ab Wien

Anreise: Direktflug mit Azerbaijan Airlines ab/bis Wien nach Baku, vom 16. März bis 26. Oktober 2023 sogar drei Mal wöchentlich (Di., Fr, Sa)   www.azal.az

 

Visum: erforderlich, online zu beantragen: http://evias.gov.az/de/

 

Währung: 1 Aserbaidschanischer Manat entspricht ca. 0,55 €.

 

Pauschalreisen ab Österreich: Das österreichische Reisebüro Brokertravel offeriert individuelle Touren ab zwei Personen mit deutschsprachigen Guides  ab/bis Österreich. Kontakt: Stadtplatz 23/Top 9, 3400 Klosterneuburg, Tel. 02243/ 30813, info@brokertravel.at

 

 

INTERVIEW

Ein Österreicher als Tourismus-Chef in Aserbaidschan

Zum Abschluss meiner Aserbaidschan-Reise habe ich in Baku den Chef des Aserbaidschanischen Tourismusamtes interviewt: Florian Sengstschmid ist gebürtiger Österreicher. Im Interview, das ich für das Branchenmedium tip-online.at geführt habe, erläutert er, warum sich gerade Österreicher in seiner Wahlheimat besonders wohl fühlen.



Hinweis: Diese Videos & Story entstanden im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit dem KURIER, tip-online.at und dem Aserbaidschanischen Tourismusamt. Mehr darüber auf www.kurier.at/reisetipps


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Ich bin freier Reise- und Videojournalist mit Leib und Seele und Marketing-Experte für Tourismus. Ich war 23 Jahre lang Reise-Redakteur bei der österreichischen Tageszeitung KURIER und produziere seit 2015  Video-Reportagen mit vielen Insider-Tipps auf eigenen Kanälen.

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