STEIERMARK
Der Apfel ist bei weitem nicht die einzige Versuchung, die das oststeirische Apfelland zwischen dem Apfeldorf Puch bei Weiz und dem Stubenbergsee für einen Kurztrip besonders attraktiv macht. Ich habe sieben sündhaft feine Genüsse entdeckt, die den Herbst zum besonderen Erlebnis machen:
Puch - das Dorf der Apfelmänner
Das Herz des Apfellandes ist das Apfeldorf Puch bei Weiz. Hier und in der umliegenden Region reiht sich eine Apfelplantage an die andere. Und es locken hier zahlreiche Betriebe, die nicht nur Äpfel verkaufen, sondern daraus auch veredelte Köstlichkeiten produzieren - vom Apfelwein bis zum angeblich besten Apfelschnaps der Welt.
Wir besuchen zunächst den Apfelbauern und Apfelwein-Experten Martin Leitner in seinem Hof Niglbauer. „70 Prozent der österreichischen Apfelernte wird in unserem Gebiet angebaut,” erzählt Martin Leitner. „Aber viele Apfelprodukte gibt es nur bei uns!” Zum Beispiel kreiert Herr Leitner aus mehreren Sorten verschiedene Apfelweine - zum Beispiel aus der seltenen Sorte Dalinbel. Der Dalinbel ist mit seinem angenehmen Säure-Zuckerverhältnis ein feiner Speisebegleiter und eine tolle Alternative zu Weißwein, mit deutlich weniger Alkoholgehalt.
Beim Hof Niglbauer und bei vier weiteren Betrieben erfahren die Urlauber bei interaktiven Erlebnisstationen auf spielerische Weise Spannendes rund um das Thema Apfel - etwa über die verschiedenen Apfelsorten, den Bioanbau und die Apfelmänner. Ein Spaß für Erwachsene wie für Kinder.
Im Haus des Apfels unternehmen wir schließlich eine Zeitreise durch die Geschichte des Apfelanbaus, ehe wir in die Geheimnisse der Apfelmänner eingeweiht werden: 15 mittelalterlich gewandete Schapsbrenner treffen sich jedes Jahr im Herbst zu einer dreitägigen geheimen Klausur, um Tag und Nacht den weltbesten Apfelschnaps Abakus zu brennen, benannt nach der alten Rechentafel, die jeden Apfelmann-Betrieb ziert. „Nur wer Apfelmann ist, darf beim Brennen dabei sein,” verrät Apfelmann Josef Wilhelm im Video-Interview. „Nicht einmal unsere Frauen haben Zutritt während dieses Vorgangs.” Es werden exakt 1.444 Flaschen von jedem Jahrgang Abakus abgefüllt - und zum wohlfeilen Preis von je 104,44 € verkauft.
Natürlich gibt es entlang der Apfelstraße auch zahlreiche hervorragende Gasthäuser, wo regionale Spezialitäten - vom Mostbraten bis zu Apfelknödeln - kredenzt werden. Bei den meisten kann man auch in stimmungsvollen Gästezimmern übernachten.
2. Genusstour mit dem Schlosskutscher
Kutscher gibt es viele. Aber Schlosskutscher gibt es nur einen: Rudi Allmer ist DER Schlosskutscher im Apfelland und führt die Gäste mit zwei oder vier Pferdestärken durch die Oststeiermark. Romantiker haben die Wahl zwischen verschiedenen Touren - von der Schlosstour über die „Turteltaubentour” bis zur Vollmond-Gruseltour. Was passiert bei der Turteltauben-Tour? Schlosskutscher Rudi Allmer: „Das ist meine Tour speziell für Verliebte, da fahre ich mit den Pärchen zu besonders romantischen Orten im Apfelland.”
3. Erlebnisgärten Höfler: Spiel und Spaß mit grünem Daumen
Die Höfler Erlebnisgärten in Puch bieten nicht nur unzählige Anregungen, Ideen und Pflanzen für Gartenfreunde, sondern auch jede Menge Spiel und Spaß bei einem Erlebnisweg mit acht Stationen. „Hier kann jeder Besucher sein Gartentalent herausfordern,” sagt Gärtner Hans-Peter Höfler. Ob beim Wetterorakel, einem Glücksrad mit lustigen Wettersprüchen, beim Scheibtruhen-Wettrennen oder beim 800 Jahre alten Olivenbaum, wo man das Alter verschiedener Bäume erraten kann. Sehr kurzweilig, leerreich - und außerdem ist hier der Ausblick auf das hügelige Apfelland großartig!
4. Mit dem steirischen E-Bike durchs Apfelland
Sanfte Hügel, Apfelgärten, Weinberge, gemütliche Radwege entlang des Flusses Feistritz und des Stubenbergsees: Das Apfelland ist auch ein perfektes Revier für Genussradfahrer. Noch bequemer und ausdauernder wird der Genuss, wenn man sich ein E-Bike mietet. In Stubenberg werden sogar echte steirische E-Bikes zusammen gebaut: elegante, formschöne und komfortable Modelle in zwei Varianten - als E-Mountainbike „bikee” und in der edlen Genussrad-Variante „geero”. Besonders cool: Der Akku ist so gut versteckt, dass Laien das Fahrrad kaum als Elektrofahrrad identifizieren.
„Wir haben im Apfelland eine Vielzahl an schönen Radstrecken,” sagt Josef Hirt vom Tourismusverband Apfelland-Stubenbergsee. „Die Hauptroute ist der Feistritztal-Radweg. Da fährt man entlang des drittlängsten Flusses der Steiermark, der Feistritz, fast immer eben zu zahlreichen Highlights - vom Apfeldorf über den Stubenbergsee bis zum Kulmkeltendorf und der Tierwelt Herberstein.”
➜ Bikee
5. Tierwelt Herberstein: Gut gebrüllt, Steirer!
Sogar die Könige der Tiere sind im Apfelland echte Steirer: In der Tierwelt Herberstein wurden im November 2019 drei männliche Löwenbabys geboren, die prächtig heranwachsen und welche die Besucher des ganzjährig geöffneten Tierparks in ihrem großzügigen und mit viel Glas transparentem Gehege beobachten können. Insgesamt kann man mehr als 700 Tiere und 85 Tierarten bestaunen. Für Kinder gibt es spannende Spielestationen; auch Hunde darf man in den Tierpark mitnehmen.
6. Keltendorf Kulm: Zeitreise zu Druiden und Dudelsack
Titus Lantos ist Kelte aus Leidenschaft. Als „Dorfhäuptling” hat er auf dem Areal einer historischen Keltensiedlung am Fuße des Kulmberges das erste urgeschichtliche Freimuseum der Steiermark gegründet. Auf einer Zeitreise kann man die Rekonstruktionen von zehn mehr als 4000 Jahre alten Hütten bewundern, Titus erzählt spannende Geschichten aus der Urzeit und trumpft sogar mit einem Dudelsack-Ständchen auf. Wie das klingt, sehen Sie im Video.
7. Hörgenuss beim Faulenzen
Seit kurzem kann man sich im Apfelland an sechs idyllischen Standorten beim Faulenzen mit Geschichten der Erzählerin Marion Wiesler aus dem Apfeldorf Puch verwöhnen lassen. Die bequemen Hörgenuss-Liegen sind mit QR-Codes ausgestattet. Wenn man diese Codes über eine Smartphone-App scannt, beginnt die Steirerin die Geschichte zu erzählen. Eine perfekte Ergänzung zum Picknick mit Blick auf das Hügelland.
Hinweis: Diese Videos & Story entstanden im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit dem KURIER. Mehr darüber auf www.kurier.at/reisetipps
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