Reisen im Kochtopf
Heute gibt es in meinem Reise-Kochtopf Enten und Amok aus Kambodscha. Wobei – die Enten nur in der Erinnerung. Denn das waren jene Citroen 2CV’s , die der erklärte Enten-Fan und Asien- & Russland-Experte Walter Tretenhahn von Eastlink Travel vor Jahren nach Kambodscha exportierte, um dort mit seinem Geschäftspartner Phath geniale Rundreisen in der Ente zu organisieren. Und ich war bei der ersten Ausfahrt dabei! Und Amok – keine Sorge, das hat nichts mit einem Amoklauf zu tun, ich habe auch im gefühlten dritten Quarantäne-Monat noch alles unter Kontrolle. Amok ist viel mehr ein wunderbares Nationalgericht der Khmer – hier in der Version von Walter und Phath.
Was haben wir Entenfahrer in Kambodscha alles erlebt! Wir haben auf holprigen Straßen Ochsenkarren und Mopedfahrer überholt, die am Gepäckträger ihren gesamten Hausrat transportiert haben. Wir sind durchs Stadttor von Angkor Wat getuckert – und wurden dabei genau so oft von Touristen fotografiert wie die Tempelanlagen. Wir haben auf einer Fähre den Tonle Sap Fluss überquert und das typische Fastfood der Khmer probiert. Frittierte Frösche. Die frittierten Spinnen waren schon ausverkauft. Zum Glück! Ewig schade, dass ich damals noch kein Videojournalist war, sondern Zeitungsschreiber, und es daher bis auf den wackeligen Beweis, dass wir das Angkor-Tor passiert haben, kein Bewegtbild von der bewegenden Enten-Tour gibt.
Nun also zum Amok. Keine Sorge, da sind weder Frösche noch Spinnen drin. Walter Tretenhahn, Chef des Russland- und Asien-Spezialisten EASTLINK , reist seit mehr als 20 Jahren ins Königreich der Khmer, seine Kambodscha-Touren mit der „Ente“ waren legendär – und es gehört zum Ritual seiner unzähligen Besuche in der Hauptstadt Phnom Penh: Treffen mit Phath, seinem auch in Österreichs Touristik bekannten Freund und EASTLINK Repräsentant, erste Begrüßungsbiere. Und dann steht Amok am Programm. Also nicht laufen, sondern essen. Amok Trey, also Fisch-Amok, ist eines der populärsten Gerichte der Khmer-Küche. In cremiger Currysauce gedämpfte Fischfilets.
Phaths und Walters Amok-Rezept in 5 Schritten
Zutaten für 2 Personen
Mindestens 1 großes Glas Angkor Bier (500 ml)
400 ml Kokosmilch aus der Dose
2 verrührte Eier
Kambodschanische Kräuterpaste Kroeung (nach Phaths Geheimrezept, siehe unten)
2 Spritzer Fischsauce
1 TL Honig (oder Palmzucker, wenn Sie zuhause eine Palme haben)
500 g festere Fischfilets, gehäutet (Phath sagt immer: gehautet) und in größeren Stücken (Phath: „gestückt“)
3 Stängel frischer Koriander (zum Garnieren)
Etwas Chili
Noch mal mindestens ein großes Glas Angkor Bier (500 ml)
Zubereitung
1. Nehmen Sie ein großes Glas (zumindest 500ml) Angkor Bier– also pro Person. Prost heißt auf Khmer „Cholmui“!
2. Für die Sauce Kokosmilch, Eier, Paste, Fischsauce und Honig gut verrühren. Fischstücke in eine hitzebeständige Form legen, Sauce über den Fisch gießen. 1 Stunde marinieren. Am einfachsten für zuhause (und wenn sie keinen Wasserdämpfer haben): Form im schwach köchelnden Wasserbad im Backofen zubereiten. Die Form sollte zu 2/3 mit Wasser bedeckt sein, 160 Grad, ca 30 Minuten. Sauce sollte nicht gerinnen.
3. Mit Koriander garnieren, dazu gehört (Jasmin) Reis. Wenn Sie auf koloniale Einflüsse stehen: geht auch mit Baguette.
4. Kambodschanische Kräuterpaste Kreoung (Phaths Geheimrezept)
Im Asienladen fertige Currypaste kaufen (sie sollte Kurkuma enthalten). Es gäbe noch ein Upgrade zum Ergänzen: 1/2 Stängel Zitronengras, kleines Stück geschälte Galgantwurzel, 3 Knoblauchzehen, 1 ganz kleiner Zwiebel im Mörser mit 1 EL Wasser zu Paste stoßen (oder im Mixer herstellen). Mit der fertigen Currypaste vermischen.
5. Die zweiten 500ml Angkor Bier anwenden. Mahlzeit und Cholmui!
Asien-Spezialist
Der Wiener Asien-Experte Walter Tretenhahn ist bekannt für außergewöhnliche und originelle Reisen. Eines seiner jüngsten Highlights ist die „Nordost-Passage”:
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